They call her mother

Die Mutter-Tochter-Beziehung ist etwas Besonderes, sei sie auch noch so kompliziert. Begibt man sich auf ihre Spur, entdeckt man scheinbar banale und alltägliche Geschichten. Und doch sind es genau diese Geschichten, die einen Ort zu einem Zuhause machen können, die Menschen zu Persönlichkeiten werden lassen und die das Zwischenmenschliche prägen. Die Mütter selbst bleiben dabei aber meistens im Verborgenen.

 

Gemeinsam begeben wir Töchter uns also auf die Suche nach ihnen, unseren Müttern, und entdecken ihre Ventile, Kräfte, Schwächen und Leidenschaften. Und uns selbst entdecken wir als ihre helfenden Hände, ihre Unterstützerinnen und Retterinnen, als die Bewahrerinnen ihrer Träume und die Analytikerinnen ihrer Beziehung zur eigenen Mutter, unseren Großmüttern. Immer wieder erinnern wir uns daran, dass es darum geht, unsere Mütter verstehen zu wollen und ihre Beweggründe nachzuvollziehen, ohne sie wirklich zu kennen. Denn nur zu oft bleiben diese für uns unsichtbar oder werden von der Gesellschaft als gegeben vorausgesetzt. Unsere Mütter sind eben unsere Mütter. Doch was ist dazwischen? Wer ist eigentlich für unsere Mütter da? Wo verläuft eigentlich die Grenze zwischen Mutter-Sein und Mensch-Sein? Und warum gibt es eigentlich so viele nicht gestellte Fragen?

 

Ob wir wollen oder nicht, all diese Themen haben zwangsläufig auch etwas mit uns zu tun – einfach weil wir Frauen sind. Auch wir müssen irgendwann darüber nachdenken, ob wir Kinder kriegen und Mütter werden, uns fragen, was mit unserem Körper passiert, wenn wir eine Geburt erlebt haben und uns bewusst machen, dass unsere Mütter vielleicht auch irgendwann der Pflege bedürfen...

 

They call her mother entstand in einem intensiven Gesprächs- und Improvisationsprozess als Stückentwicklung. Mal witzig, mal melancholisch, sentimental und meistens ziemlich ehrlich erzählt Ewgenija Weiß mit den fünf neuen Spielerinnen von theaterperipherie zugleich von den Rändern des Sichtbaren wie auch vom Allgegenwärtigen: von Nähe, Enttäuschung, Liebe, Alltag, Einsamkeit, Freude, Tradition und Verlust.

 

 

mit: Shiva Amiri, Nazli Dersüneli, Dimitra Kiosseopoulou, Maren Panzel, Derya Yüksel

Regie/Textfassung: Ewgenija Weiß

Dramaturgie/Textfassung: Hannah Schassner

Bühnenbild/Regieassistenz: Hannah von Eiff

Kostümbild/Flyerfoto und -design: Magdalini Savvidou

Bewegungstraining: Annika Keidel

Pressefotografie: Diana Pfammatter

Trailer: Marie Prangenberg